Blende im Blick
Bislang habe ich das Thema Blende und Blendenwert hier im Blog nur grob angeschnitten. Heute möchte ich ein wenig mehr ins Detail gehen.
Wie ihr wisst, steuert die Blende die Lichtmenge, die auf den Sensor fällt. Somit ist sie neben der Belichtungszeit und der ISO Empfindlichkeit eine der grundlegenden Einstellmöglichkeiten einer Spiegelreflexkamera.
Die Blende befindet sich am Objektiv. Im Prinzip ist es eine lamellenartige Scheibe, deren Öffnung sich in der Größe verändern kann. Eine große Öffnung, sorgt für einen größeren Lichteinfall (offene Blende). Ist die Blende fast geschlossen, so lässt sie nur wenig Licht auf den Sensor fallen.
Merke:
- Kleiner Blendenwert – große Blendenöffnung – viel Licht
- Großer Blendenwert – kleine Blendenöffnung – wenig Licht
Die Schreibweise für die Blendenzahl ist z.B. f/3,5. Sprachgebräuchlich einfach Blende 3,5.
Und wofür brauche ich die Blende noch?
Neben der Lichtmenge, die auf den Sensor fällt und vom Blendenwert beeinflusst wird, hat die Blende auch Einfluss auf den Schärfebereich des Bildes und somit eine entscheidende Wirkung auf die Bildgestaltung. Ob ein Bild durchgehend scharf oder nur ein Teilbereich scharf dargestellt wird, hängt auch maßgeblich von der Einstellung der Blende ab. Stichwort: Schärfentiefe oder Tiefenschärfe
Schärfentiefe oder Tiefenschärfe
Schärfentiefe: Die Fläche des scharfen Bereiches.
Durch gezielten Einsatz der Blende lässt sich der Schärfentiefe Bereich des Bildes direkt verändern und beeinflussen. Gezielt können Motive in den Vordergrund gerückt werden oder eine gänzlich scharfes Bild erstellt werden.
(kleiner Blendenwert, viel Lichteinfall) – kleiner Schärfentiefe Bereich. Der Hintergrund geht ins Unscharfe über.
Ein hoher Blendenwert (wenig Lichteinfall) – großer Schärfentiefen Bereich. Auch die hinteren Bereiche sind noch scharf.
Offene Blende bzw. kleiner Blendenwert: Eignet sich gut für Porträtfotos oder auch für Motive, die in den Vordergrund gerückt werden sollen und wo ein unscharfer Hintergrund durchaus erwünscht ist.
Geschlossene Blende bzw. höherer Blendenwert: Landschaftsaufnahmen u.ä. Das Ganze Bild wird scharf dargestellt.
Merke:
- Kleine Blende —– kleiner Schärfebereich
- Große Blende —– großer Schärfebereich
Wechselwirkung Blende – Belichtungszeit
Bei gleichen Lichtverhältnissen und gleichen ISO Wert.
Kleine Blendenwerte – Kurze Belichtungszeit
Große Blendenwerte – Lange Belichtungszeit
Bei Veränderung der Blendenwerte muss sich auch die Belichtungszeit ändern (bei sonst gleichen Verhältnissen).
Auf jeden Fall müssen bei der Veränderung der Blende, die Belichtungszeiten im Auge behalten werden. Eine zu lange Belichtungszeit kann zu verwackelten Bildern führen. Hier könnte man vielleicht auch den ISO Wert verändern.
Denn alle 3 Faktoren: die Blende, die Belichtungszeit und der ISO Wert wirken zusammen.
Nikon D3200
Bei der Nikon D3200 ist die Blendeneinstellung denkbar einfach und ihr habt hierfür verschiedene Möglichkeiten.
1. Ihr könnt mit dem Funktionswählrad der Kamera, die Einstellung M vornehmen. In diesem Modus könnt ihr alle Werte selbstständig eingeben und verändern.
2. Oder ihr wählt mit den Funktionswählrad den Modus A. Modus A oder auch Zeitautomatik. Zeitautomatik, da die Zeit von der Kamera automatisch eingestellt wird. Ihr wählt die für euch passende Blende – die Kamera wählt dazu passend die Zeit.
Übrigens A steht für Aperture und bedeutet Blende.
Im Modus A lässt sich die Blende einfach über das Einstellrad verändern.
Ihr könnt die Werte auf dem Display sehen. Übrigens findet ihr auf dem Display auch die Anzeige für die Belichtungszeit und den ISO Wert. So könnt ihr auf einen Blick erkennen. Ob Zeit, Blende und ISO-Wert zueinander passen.
Die Nikon zeigt hier auch Belichtungsfehler an:
- Blendenwert verringern
- ISO Wert erhöhen
- Blitz einsetzen
- Blendenwert erhöhen
- ISO Wert verringern
- Polfliter einsetzen
Je nach Qualität des Objektives unterscheidet sich die mögliche maximale Blendenöffnung. Hierbei gilt, je kleiner der Blendenwert, desto lichtstärker ist das Objektiv. Meistens bedeutet dies auch… je lichtstärker das Objektiv, desto teurer das Objektiv.
Beim meinem Kit Objektiv beträgt diese bei einer Brennweite von 18mm/f3,5. Je größer die Brennweite, desto geringer wird auch die mögliche Blendenöffnung. Bei 55mm beträgt der Blendenwert f5,6. –> Zoomobjektive haben bei den verschiedenen Brennweiten unterschiedliche Blendwerte.
Die Blendenangaben findet ihr auf der Vorderseite des Objektives.
Den Profis unter Euch möchte ich den Wikipedia Artikel über die Blende empfehlen. Hier findet ihr genauere Erklärungen zum Thema.
Dieser Artikel richtet sich eher an Anfänger, die ein wenig mehr Wissen erlangen möchten.
Pingback: Die Belichtungssteuerungen bei der Nikon D3200 - Kamera-Reise
Pingback: Weihnachtsfotografie - Kamera-Reise
Pingback: ISO-Wert - Kamera-Reise